Wir leben in für beide Geschlechter sehr irritierenden Zeiten. Rollenklarheit verwässert – insbesondere für den Mann von heute – zunehmend mehr. Der militante Feminismus der achtziger und neunziger Jahre und auch Aktionen wie #metoo zeigen Wirkung. Männer werden in unserer Gesellschaft in den frühen Jahren vorzugsweise von der Mutter erzogen. Danach geht es in den Kindergarten, wo vornehmlich ebenfalls weibliche Erzieherinnen in der Überzahl sind. Dies setzt sich in unseren Grundschulen fort. So erlernen "Jungs" Männlichkeit nahezu ausschließlich von Weiblichkeit. Sie lernen, sich den Wünschen und Vorstellungen weiblicher Notwendigkeit anzupassen. So entsteht das vielzitierte „Nice-guy-Syndrom“. Durch diese Wirkmechanismen entwickelt sich seit über 30 Jahren eine Männer-Generation, die damit beschäftigt ist, ihre männlichen Wesenszüge zu verstecken. Die Crux dabei ist, dass genau diese Männer von Frauen, glaubt man weltweiten Umfragen und dem Erfolg der Bücher und Filme wie „Fifty Shades of Gray“, bei der Beziehungssuche nicht gefragt sind. Diese Inkongruenz aus Erziehung und Partnervorstellung ist nicht mehr friedensfähig. So geht es in meinen Coachings und Beratungen wesentlich darum, Männer wieder zu ihren ursprünglichen – von Frauen gewünschten – Grundeigenschaften zu verhelfen.